von Bertolt Brecht

Die vielgelobte „Heilige Johanna der Schlachthöfe“ ist landauf, landab gereist, war in Bonn, Münster, Düsseldorf, Leipzig, Köln zu sehen.

Mit: Justine Hauer/Simin Soraya, Bettina Marugg, David Fischer, Manuel Klein, Andreas Meidinger, Harald Redmer
Regie: Frank Heuel
Raum und Kostüme: Annika Ley
Komposition und Gesangseinstudierung: Gregor Schwellenbach
Fotografie: Josef Snobl
Dramaturgie: René Reinhardt
Regieassistenz: Maggie Thomas
Produktionsleitung: Jörg Tewes
Öffentlichkeitsarbeit: Claudia Grönemeyer

Premiere Leipzig am 30. September 2010 in der Schaubühne Lindenfels
Premiere Bonn am 06. Oktober 2010 im theaterimballsaal

„Verdammte Zeiten! Der Markt liegt verwüstet…“ – Eine Welt von Siegern und Verlieren. Die großen Spieler im fiebrigen Dasein zwischen unfassbarem Höhenflug und vernichtendem Sturz auf der einen Seite. Die mehr oder minder verzweifelten Zuschauer auf der anderen. Sind wir denn von allen guten Geistern verlassen? Oder welche Rolle kann die Religion da spielen? Oder sind Geld wie Glaube zu Opiaten geworden, die eine Veränderung des Stands der Dinge unmöglich machen? Welchen Einfluss hat der Einzelne in einem System, das eine immer größere Sogwirkung entwickelt? Und hat eine haltlose Gier die Macht über den Menschen gewonnen? Diese archaischen wie modernen Fragen haben den Regisseur Frank Heuel dazu bewegt, Bertolt Brechts Stück DIE HEILIGE JOHANNA DER SCHLACHTHÖFE auf die Bühne zu bringen.

Chicagos Fleischkönig Mauler manipuliert Markt und Börse. Nur er verdient daran. Fabriken schließen, Viehhändler und Arbeiter verlieren ihre Arbeit. Johanna Dark, bewaffnet mit dem Glauben an das Gute im Menschen, tritt gegen Mauler an, stößt an ihre Grenzen und sieht als Ausweg schließlich nur die Gewalt. 1929/30 entstanden, verweist das Stück in geradezu seherischer Weise auf die aktuelle Weltlage.

Zwei Schauspielerinnen und vier Schauspieler präsentieren das personenstarke Stück. Die musikalischen Qualitäten des Ensembles forciert der Musiker Gregor Schwellenbach durch mitreißende neue Songs und prägnante Sound-Samples. Die Inszenierung stellt den scharf gezeichneten Figuren aus der HEILIGEN JOHANNA die unverstellte Realität entgegen: Parallel zum Stück entstanden mit der Fotokamera und in Interviews Portraits von Menschen aus der heutigen oftmals prekären Arbeitssituation.

… kraftvolle Bildsprache … bewundernswerte Konsequenz … überzeugende Inszenierung.  WDR5, scala +++ … stimm- und bildgewaltiges Theater vom Aller-Aller-Feinsten … (Rhein:Raum, Bonner Magazi)

hochaktuell … lässige sprachliche Virtuosität … künstlerisch hervorragende fringe-Interpretation … unbedingt sehenswert … (kultur)

… wie ein Drogenrausch oder ein Gemälde vom Jüngsten Tag … ein starkes Stück … (Rheinisches Post)

Eine Produktion von Johanna GbR/fringe ensemble/phoenix5. Gefördert durch: Bundesstadt Bonn,  Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, Stadt Münster und  Kunststiftung NRW.